Web3 und Krypto haben das Potenzial, unsere digitale Welt grundlegend zu verändern. Aber wenn du heute versuchst, sie zu nutzen, wirst du schnell merken, dass es oft alles andere als einfach ist. Woran liegt das?
Wir haben kürzlich eine Podcast-Episode mit dem Projekt Braille gedreht, welches darauf fokussiert ist die Benutzerfreundlichkeit (bzw. “User Experience” oder kurz “UX”) von Web3 allgemein und insbesondere auf der Blockchain Polkadot zu verbessern.
Folgendes haben wir gelernt:
Junge Technologie: Die frühen Tage des World Wide Web
Wie jede junge Technologie steckt auch Web3 noch in den Kinderschuhen. Denk an die frühen Tage des Internets: Webseiten waren langsam, oft fehlerhaft und schwer zu navigieren. Genauso sind viele Anwendungen im Web3-Bereich noch nicht ausgereift, was zu allerlei Problemen führt.
Schneller Fortschritt, vernachlässigtes Frontend
Die Entwickler im Web3-Space konzentrieren sich stark auf Innovationen im Backend und in der Krypto-Infrastruktur. Das Frontend, also das, was der Nutzer sieht und benutzt, kommt dabei oft zu kurz oder nicht hinterher. Das Ergebnis: technisch beeindruckende Anwendungen, die aber schwer zu bedienen sind :(
Technikfokus statt Benutzerfreundlichkeit
Die meisten Web3-Produkte werden von Leuten entwickelt, die tief in der Materie stecken. Sie fokussieren sich auf die Technologie und vernachlässigen die Benutzererfahrung. Das führt zu sicheren, aber nicht sehr benutzerfreundlichen Anwendungen. Die Interfaces sind oft kompliziert und überladen, was die Nutzung erschwert.
Keine Standardisierung
Ein weiteres Problem ist die fehlende Standardisierung. Viele Interfaces unterscheiden sich stark, selbst wenn sie ähnliche Aufgaben erfüllen. Zum Beispiel sehen Liquid-Staking-Dashboards bei verschiedenen Anbietern völlig unterschiedlich aus. Diese Uneinheitlichkeit macht es den Nutzern schwer, sich zurechtzufinden. Jedes Mal wenn man eine neue Applikation nutzt, muss man quasi bei Null anfangen und sich auf der Benutzeroberfläche zurechtfinden!
Verstehen der Technologie notwendig
Um diese Produkte nutzen zu können, musst du oft die zugrunde liegende Technologie verstehen. Das erinnert an die frühen Tage des Internets, als du technisches Wissen brauchtest, um es effektiv zu nutzen. Mit der Zeit wird auch dieser Aspekt abstrahiert werden, ähnlich wie heute niemand mehr die Internetprotokolle verstehen muss, um das Internet zu nutzen.
Besserung in Sicht
Trotz dieser Herausforderungen gibt es Zeichen der Besserung. Ein Beispiel sind Smart Wallets, die von Projekten wie Base entwickelt wurden. Diese Wallets machen die Benutzererfahrung deutlich einfacher, indem sie die Komplexität der reduzieren Man muss keine Wallet einrichten, die Seed Phrase sicher hinterlegen etc. Es wird stattdessen in der Applikation selbst - sobald du sie aufrufst und nutzen willst - eine Wallet für dich erstellt und du kannst auf sie z. B. über dein Apple-Passwort (oder Face-ID) zugreifen.
Ein weiteres spannendes Projekt ist Braille, dessen Gründer wir in unserem Podcast interviewt haben. Braille will die Benutzererfahrung im Polkadot-Ökosystem verbessern. Mit Best Practices und benutzerfreundlichem Design wollen sie Web3-Anwendungen für den durchschnittlichen Nutzer zugänglicher machen. Dabei sind auch sogenannte “embedded wallets” geplant, welche dem Smart Wallet Konzept ähneln, aber noch flexibler sind.
Um mehr über diese Entwicklungen zu erfahren und Beispiele für häufige UX-Probleme sowie Verbesserungen wie Smart Wallets mit deinen eigenen Augen zu sehen, schau dir die vollständige Episode unseres Podcasts an!
Eine der grundlegenden Herausforderungen von Web3 ist, dass das Kernprinzip der Selbstsouveränität mehr Verantwortung vom Benutzer verlangt. Wenn du deine Vermögenswerte direkt kontrollierst, musst du auch für deren Sicherheit sorgen. Das bedeutet, dass du Seed-Phrasen sichern und private Schlüssel verwalten musst – Aufgaben, die nicht nur mühsam, sondern für den durchschnittlichen Benutzer geradezu einschüchternd sein können. Das ist nicht nur ein technisches Problem; es ist ein UX-Albtraum.
Sicherheit in Web3 ist ein Spektrum. Am einen Ende hast du die volle Selbstverwahrung, die unglaublich sicher, aber auch unglaublich anspruchsvoll ist.
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Am anderen Ende gibt es hybride Lösungen, die möglicherweise ein gewisses Maß an Kontrolle opfern, aber eine viel reibungslosere Benutzererfahrung bieten (Stichwort: Smart Wallets). Diese sind darauf ausgelegt den gesamten Prozess der Interaktion mit dezentralen Anwendungen benutzerfreundlicher zu gestalten und gleichzeitig ein anständiges Maß an Sicherheit beizubehalten.
Die Realität ist, dass wir immer noch die richtige Balance finden müssen. Mit der Reife der Branche werden wir wahrscheinlich mehr Tools und Schnittstellen sehen, die die Komplexität abstrahieren, so wie die meisten Menschen das Internet nutzen, ohne TCP/IP zu verstehen. Dieser Wandel wird entscheidend sein, um Web3 nicht nur zu einem Spielplatz für Technik-Enthusiasten zu machen, sondern zu einer praktikablen Option für den Mainstream.
Die Links zum Podcast findest du unten!
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